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Leseproben 1,2,3
Wo sie Recht hat, hat sie Recht, die Dame…
INSA, Gottes Tochter, krempelt die Erde um! Wo? In Band 2
der Trilogie „In himmlischer Mission“. 2024 wird ein aufregendes Jahr.
Eine
Leseprobe:
Die
Formalitäten sind schnell erledigt und schon fünfzehn Minuten später fährt Yves
Insa Richtung Allwetter-Zoo Münster. Es ist nur eine Viertelstunde Fahrt, Insa
blättert derweil in ihrem Handy. Sie ruft bei Google Fotos auf. Bei dem Bild
eines Esels hält sie an.
„Das ist er! Das ist Nikolas! Der Esel, mit dem Jesus aus
Jerusalem geflohen ist.“ Yves schaut kurz hinüber, während er nach rechts
abbiegt. „Sieht aus wie ein Esel. Ganz normal.“
„Natürlich, das ist er ja auch. Ein Esel. Und normal. Nur
eben etwas alt. Etwas sehr alt. Und da muss ich etwas tun.“
„Willst du ihn erschießen?“
„Mach dich nicht lächerlich! Das würde ich einem Tier nicht
antun, das weißt du genau.“
„Was willst du denn dann?“
„Warte es ab. Ich habe ein Geschenk für ihn. Du wirst sehen.
Zweitausend Jahre, das ist eine lange Zeit. Eine Bürde.“
„Na ja, auf dreihundert Jahre komme ich auch schon!“
„Ach jeh, bist du jung!“
Yves biegt auf
den Parkplatz ein. Er ist jetzt doch neugierig geworden, was Insa da vorhat.
Immerhin ist sie extra aus Paris angereist, um einen Esel zu treffen. Nein,
nicht aus Paris, aus dem Himmel. Das muss eine wichtige Aufgabe sein!
Sie brauchen
nicht weit zu gehen. Kurz hinter dem Eingang des alten Zoos liegt schon der
Streichelzoo. Insa tritt wortlos an den Zaun, da löst sich auch schon ein Esel
aus der Gruppe und kommt auf sie zu. Sie zieht eine lange Möhre aus der Tasche.
„Hallo Nikolas. Ich habe hier etwas für
dich. Du weißt Bescheid?“ Der Esel schnaubt und nickt.
Yves tritt
zwischen Esel und Insa. „Eine Möhre. Was
soll das denn sein? Dafür fahren wir extra hier hin? Dafür habe ich den Job
aufgegeben? Dafür habe ich letzte Nacht ...“
„Ja, was? Was hast du letzte Nacht?“
„Ja, was? Was hast du letzte Nacht?“
„Mich verliebt.“ Er schlägt die Augen nach unten.
„Du weißt, das kann nicht sein! Davon war nie die Rede! Ich
wollte nur, dass du mich hierher begleitest.“
„Und das habe ich getan! Aber warum? Nochmal! Eine Möhre?“
„Mein lieber Yves, das ist eine besondere Möhre. Das ist die
Möhre der Sterblichkeit. Ich überbringe sie Nikolas und er kann entscheiden, ob
und wann er sie essen möchte. Ab dem Moment, in dem er sie ist, wird er
sterblich wie jeder andere Esel auch. Zweitausend Jahre sind für einen Esel
wirklich genug.“
„Da hättest du ihn besser erschießen können! Du kannst doch
einem Esel nicht zumuten, über Leben und Tod zu entscheiden!“